Geschichten
Zum 200. Geburtstag von Josef Anton Nikolaus Settegast
Zwei Gemälde des berühmten Kirchenmalers bereichern die Koberner Pfarrkirche
Der Koblenzer Joseph Anton Nikolaus Settegast wurde im Jahre 1836 von der Kirchengemeinde in Kobern beauftragt, ein lebensgroßes Marienbild für die 1826 neu erbaute Pfarrkirche St. Lubentius zu malen. Dieses Gemälde sollte als Altaraufsatz für einen Marienaltar auf der linken Kirchenseite, der „Frauenseite“, dienen.
Warum suchten sich die Koberner gerade diesen Zum 200. Geburtstages von Josef Anton Nikolaus Settegast: aus?
Settegast war ein Künstler, der in einem streng kirchlichen Glauben erzogen wurde und der seine innere Glaubensüberzeugung in dem Kunststil der Nazarener authentisch und gewissenhaft zum Ausdruck brachte. In seinen Werken ist seine tiefe Frömmigkeit deutlich zu spüren. Das überzeugte die Koberner Kirchengemeinde. Neben diesem Grund gab es aber auch noch einen weiteren Grund, Settegast mit dem Marienbildnis für die Koberner Kirche zu beauftragen. Settegast hatte sich einen Namen gemacht, indem er Werke, vornehmlich auch Fresken, für den Römer in Frankfurt, die Maxpfarrkirche in Düsseldorf, das Chor der Kastorkirche in Koblenz, die St. Lamberti- und St. Ludgerikirchen in Münster, acht Fresken für den Mainzer Dom, sowie in London und Kopenhagen geschaffen hat. Kobern reihte sich gerne in diese Standorte der Settegast-Kunst ein, die weit über Deutschland hinaus sich einen guten Ruf für Kirchenmalerei erworben hatte. Nachdem das Marienbildnis, das die Himmelfahrt der Gottesmutter darstellt, zur vollen Zufriedenheit der Auftraggeber ausgefallen war, vergab man 1840 Settegast einen weiteren Auftrag für ein Altarbild auf der rechten Kirchenseite („Männerseite“), ein Bildnis des heiligen Lubentius.
Nachfolgend soll eine kleine Einführung in die beiden Gemälden der Koberner Pfarrkriche St. Lubentius gegeben werden:
Maria schwebt auf einer hellen Wolke stehend über dem nächtlichen Himmel mit der Mondsichel hinauf in den Himmel. Zwei Engel erwarten sie dort, um sie zu krönen.
Von besonderem Reiz ist die Lichtverteilung. Ein helles Strahlen umgibt Maria. Das Gesicht und die Frisur Mariens haben eine gewisse Ähnlichkeit mit der Ehefrau des Künstlers, Dorothea Settegast (1822 -1897), die Mutter von 9 Kindern wurde, von denen 4 frühzeitig verstarben.
Das Altarbild des rechten Nebenaltares zeigt den heiligen Lubentius in prächtigen Priestergewändern, in der rechten Hand das Evangelium und die linke Hand unterweisend auf zwei Moselfranken gerichtet. Er wird begleitet von einem Messdiener, der ein Prozessionskreuz hält. Die zwei vor Lubentius hockenden Männer haben scheinbar mit einer Axt den Kopf eines Götzenbildes abgeschlagen, auf das Lubentius einen rechten Fuß setzt. Im Hintergrund befindet sich eine Eiche, beobachtende Frauen und am Horizont die Mosel.
Dieses Gemälde unterscheidet sich deutlich in der Farbgebung, der Gestaltung und der Gewandung von dem Marienbild.
Settegast malte es 1840 während seines Romaufenthaltes von 1838-1843. Dieses Bild weist römische Einflüsse auf.
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